Mittwoch, 18. Dezember 2019

Pervers? Das steht hier gar nicht zu Debatte …

Wer bestimmt eigentlich, ob man normal oder unnormal ist? Ist man pervers, nur weil man eine andere sexuelle Vorliebe hat als die Mehrheit der Menschheit? Woran liegt es, ob man auf seine besondere Vorliebe bereits im zarten Teenager oder erst im reiferen Erwachsenenalter aufmerksam wird?
Fragen, die man nicht leicht beantworten kann. Aber Fakt ist, dass eine ausgefallene Neigung das Sexualleben unter Umständen komplizierter machen kann, als wenn man nur auf Blümchensex steht. Denn auch wer ausgefallene Fantasien hat, wünscht sich einen Partner, mit dem er diese teilen und vor allem ausleben kann. Wie trifft man diese Person? Selten durch einen banalen Zufall! Wie wagt man die ersten Schritte in diese extraordinären Szenen? Wann wagt man diese Schritte und wie fühlt es sich an, wenn man endlich das findet, nach dem man sich vielleicht schon lange gesehnt hat? Dieses erzählen zwei Fetischisten, die ihren Zugang zur BDSM-Szene fanden. Sie brechen die Geheimniskrämerei, stehen zu ihrer individuellen Intimität und berichten von ihren ersten Erfahrungen mit ihren Neigungen.

Ein Fetisch für…Gummistiefel!

Um einen Fetisch zu verstehen, braucht man manchmal nicht nur  ein wenig Fantasie, sondern auch Hintergrundwissen – und zack, ist selbst der Gummistiefel-Fetisch vielleicht doch gar nicht mehr so seltsam, wie er im ersten Moment klingt. Denn das Reizende ist hier das Material und der Fetisch zählt somit zur Kategorie Materialfetisch. Die quietschenden Stiefel bekommen in manchen Kreisen noch mehr Aufmerksamkeit als auf dem Bauernhof oder bei Anglern.
Der Gummistiefel-Fetisch deckt aber noch einen weiteren Fetisch ab und zwar den Schuhfetischismus. Während viele wahrscheinlich nicht einmal Gummistiefel besitzen, ist für andere ein Leben ohne sie undenkbar. Schließlich sorgen sie bei ihren größten Fans für Erregungsschauer und wilde Sex-Fantasien. Was mit den Gummistiefeln gemacht werden muss, um einen Fetischisten zu erregen, ist von Fall zu Fall verschieden. Manchen reicht der Blick auf einen nackten Menschen, der in den Stiefeln steckt oder sie langsam und erotisch anzieht, andere haben einen Faible für das Geräusch, welches das Reiben der Stiefel aneinander erzeugt. Auch der Geruch und das Gefühl auf der nackten Haut, das Dranreiben – gerne auch in den intimen Bereichen – erregt manche bis zum Wahnsinn. Natürlich wollen aber einige das Gefühl auch selbst erleben bzw. genießen und steigen barfuß oder mit feinen Nylons in die Stiefel.
Der Gummistiefel-Fetisch eignet sich also nicht nur perfekt, um Schuh- und Materialfetischisten zufrieden zu stellen, sondern lässt sich auch noch problemlos mit einem frechem Rollenspiel verbinden. Ob Ihr nun direkt Bauernhof spielt oder die Dame, bekleidet mit schicken Gummihandschuhen (und NUR damit!) die Wohnung putzt und der Herr Bauer bestraft werden muss, weil er mit seinen dreckigen Stiefeln alles schmutzig macht, überlassen wir Euch…

Kaviar

Kaviar (häufig abgekürzt mit KV) ist ein Euphemismus, der sich in der BDSM- und Gay-Szene für sexuelle Spiele mit Kot eingebürgert hat. Andere Bezeichnungen sind Scat oder Koprophilie.
Bei der Vorliebe für Kaviar geht es nur teilweise darum, die Extremente zu schlucken oder oral aufzunehmen. Vielen Kaviar-Fans reicht es zum Lustgewinn, dem Ausscheidungsprozess beim Partner zuzusehen, gegebenenfalls auch begleitet von sexuellen Handlungen. Manche ziehen ihre Befriedigung auch daraus, mit dem eigenen oder dem Kaviar ihres Partners zu spielen, ihn anzufassen und auf dem eigenen oder Körper des anderen zu verreiben.
In einem Teil der BDSM-Szene wird die Aufnahme von Kaviar durch den devoten Part als sehr hingebungsvoller Vorgang, quasi als ein Beweis für „wahre“ Untergebenheit verstanden. Umgekehrt ist das Spenden von Kaviar durch den Aktiven ein sehr intimer Vorgang, das starke Verbundenheit und großes Vertrauen zum Gegenüber ausdrücken kann. Diese Art von Kaviar-Spielen wird auch als Erziehung zum „Toilettensklaven“ oder zur „Toilettensklavin“ bezeichnet und unter Umständen in Vorstufen gegliedert, wobei die orale Aufnahme und das regelmäßige Herunterschlucken mehr oder weniger großer Mengen das letztendliche Ziel der Übung darstellt. Dabei wird der Kaviar sehr unterschiedlich verabreicht. Manche Tops bevorzugen es, dem Passiven ihren Kaviar auf einem Teller vorzusetzen und ihn nicht direkt am Ausscheidungsprozess teilhaben zu lassen. Eine gängige Methode ist es auch, den Passiven durch Reinigen der Rosette nach dem Toilettengang erst einmal langsam auf den Geschmack und Geruch des Kaviars vorzubereiten. Später dann, kann der dominante Part während er vom anderen durch Anilingus (also durch Lecken des Afters) verwöhnt wird, den Schließmuskel entspannen und den Kaviar direkt in den Mund des Devoten ausscheiden.
Eine Extremform der Kaviar-Erziehung besteht in der Objektifizierung des Passiven, der komplett zur „Human toilet“, also zur menschlichen Toilette erzogen wird. Dazu werden gern zu diesem Zweck hergestellte Möbelstücke verwendet, bei denen der Top auf einem einer WC-Brille nachempfundenen Stuhl thront, während die andere Person mit dem Kopf unter seinem Gesäß liegend auf das Empfangen des Kaviars wartet.

Pervers? Das steht hier gar nicht zu Debatte …

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